Gutachten zur „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der IHRA

Mit der Annahme und Verbreitung der „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ durch die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) setzt sich in immer mehr Bereichen ein begriffliches Instrumentarium durch, das quasi-rechtliche Wirkung entfaltet, zugleich aber inhaltlich und hinsichtlich seiner Legitimität höchst umstritten ist.

Im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung und von medico international habe ich deshalb ein Gutachten zur Arbeitsdefinition Antisemitismus verfasst. Es beschäftigt sich mit Notwendigkeit und Hintergründen, rechtlichem Status und Anwendungspraxis, vor allem aber mit der Güte der Definition, das heißt neben einige Stärken wie Zugänglichkeit und Anschaulichkeit auch mit ihren offensichtlichen Vagheiten und Leerstellen. Zugleich reflektiere ich die demokratietheoretischen und ethischen Implikationen. Das Gutachten empfiehlt von der Definition Abstand zu nehmen und den Begriff „Arbeitsdefinition“ ernst zu nehmen, denn für eine gute Definition bedarf es noch einiger konzeptueller Arbeit.

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Teaser: Gutachten zur „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der IHRA im Oktober 2019

Im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung und von medico international habe ich mich in einem ausführlichen Gutachten mit der „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der International Holocaust Remembrance Alliance auseinandergesetzt. Es geht um geschichtliche Hintergründe und Bedarfe, aber v.a. um ihre Qualität als Definition, mit all ihren Vagheiten, Lücken und nicht zuletzt Implikationen ihrer Anerkennung als „Quasi-Recht“ für die Grundrechte der Meinungs- und Versammlungsfreiheit . Veröffentlichung am 29.10.2019.

PODCAST: „The Legacy of the Left and Israel“

Am 16. März 2017 habe ich auf dem Abschlusspanel der Ringvorlesung „The Legacy of the Left and Israel (1967-2017)“ des Leo Baeck Institute und des German Historical Institute London über Antizionimus und Kritik an Israel diskutiert.

Mit dabei: Nick Cohen (The Observer, The Spectator), Prof. David Feldman (Birkbeck University of London) und Prof. Christiana Späti (University of Fribourg, Schweiz). Es ging um den hehren Versuch, ein Fazit zu den vielschichtigen Beziehungen der europäischen Linken zu Zionismus und Israel zu finden. In den vorausgegangenen Vorlesungen wurden britische, schweizer, französische und tschechische Fälle besprochen.

Die spannende Podiumsdiskussion kann hier online nachgehört werden.

Ringvorlesung „The Legacy of the Left and Israel (1967-2017)“

In der diesjährigen Lecture Series wird am Leo-Baeck-Institut in London die vielschichtige Beziehung der europäischen Linken zu Zionismus und Israel diskutiert. Es werden Debatten aus mehreren europäischen Ländern besprochen. 
Vorträge halten Brian Klug über die britische Linke (24.11.16), Christina Späti über die schweizer Linke (8.12.16), Michael Dreyfus über die französische Linke (26.01.17) und Jan Gerber über den Slánský-Prozess (16.02.17).
Ich diskutiere auf dem Abschlusspanel der Ringvorlesung am 16.03.17 zusammen mit Nick Cohen, David Feldman und Christiana Späti mit dem hehren Versuch, ein Fazit zu finden.

Reaktionen und Rezensionen zu „Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt“

Mein aktuelles Buch (Peter Ullrich: Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt. Politik im Antisemitismus- und Erinnerungsdiskurs, Göttingen: Wallstein 2013) hat schon einiges an Resonanz erzielt – von nachdrücklichem Lob bis hin zu schäumender Wut (doch mehr von ersterem). Hier die Links, soweit verfügbar. Weiterlesen

In Sachen Kistenmacher/Ullrich

Olaf Kistenmacher hat eine Annotation zu meinem aktuellen Buch verfasst, auch wenn er ansonsten findet, dass es keine Besprechung lohne, weil ein Teil der Texte schon anderweitig veröffentlicht ist.[1] De facto ist es nur der kleinere Teil des Buches, der auf wiederveröffentlichten Texten basiert; diese wurden zudem z.T. erheblich überarbeitet. Die dann aber doch recht ausführliche Replik Kistenmachers gilt es jedoch zu beantworten, obwohl sie nur ein kleines Detail der Arbeit betrifft, dies aber zum Ausgangspunkt einer Polemik mit persönlichen Anschuldigungen macht. Weiterlesen

Buchvorstellung und erste Reaktionen

Das Buch „Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt. Politik im Antisemitismus- und Erinnerungsdiskurs“ ist raus. Im Netz gibt es schon diverse Würdigungen, mehr oder weniger aufgeregte Reaktionen und Auszüge, zum Teil recht spezifisch entsprechend der Redaktionslinie ge/verkürzt. Eine schöne Besprechung, die auch das Anliegen des Buches ernst nimmt, erschien bei Literaturkritik (Jan Süselbeck).

Online kann man nun die offizielle Buchpräsentation durch das Zentrum für Antisemitismusforschung und die Rosa-Luxemburg-Stiftung anschauen, mit Vortrag von mir und Diskussion mit Micha Brumlik (Moderation: Werner Bergmann).

„Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt“ – neues Buch erschienen!

Cover_Ullrich_Deutsche Linke Nahost_kleinPeter Ullrich
Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt.
Politik im Antisemitismus- und Erinnerungsdiskurs

Unter Mitarbeit von Daniel Bartel, Moritz Sommer und Alban Werner
Mit einem Vorwort von Micha Brumlik
(Göttingen: Wallstein, Oktober 2013, 207 S., gebunden, ISBN: 978-3-8353-1362-0, € 19.90)  Kostenloser Download

Inhalt:

Linke Nahostdiskurse im Spannungsfeld von Erinnerungszwang und Erinnerungsabwehr.

Immer wieder wird in Deutschland kontrovers diskutiert, ob, wann und warum israelkritische Positionen zum Nahostkonflikt nur kaschierter Antisemitismus seien. Peter Ullrich beleuchtet neue Perspektiven: Einerseits haben Lernprozesse der vergangenen Jahrzehnte dazu geführt, dass die linke Nahostdebatte in Deutschland heute komplexer und ausgewogener ist denn je. Andererseits bleiben doch die Gefahren für eine universalistische linke Position erkennbar. Immer wieder droht der Umschlag ins Partikulare, sei es in Form von Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit oder extremer Überidentifikation mit Konfliktakteuren. Aus wissenssoziologischer und diskursanalytischer Perspektive untersucht der Autor verschiedene Aspekte des deutschen Blicks auf den Nahostkonflikt.

Reaktionen und Rezensionen

Informationen beim Verlag

Buchvorstellungen

16.10.2013 Würzburg
Seminartag Forum Frankenwarte: Wir sind die Guten – Antisemitismus von links, mit Buchpräsentation

31.10.2013 um 19.00 Uhr Berlin, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1
Lesung + Podiumsdiskussion mit Peter Ullrich und Micha Brumlik, Werner Bergmann (ZfA), Florian Weis (RLS), Ursula Kömen (Wallstein Verlag)

14.11.2013 Tübingen, Epplehaus, Input-Gruppe
Buchpräsentation

02.12.2013 Berlin, Buchhandlung Schwarze Risse
Buchpräsentation, Moderation: Klaus Holz

weitere aktuelle Termine hier

Rezension: „Die Linke und das Judentum“

Jörg Meyer bespricht im ND meine Broschüre „Linke, Nahostkonflikt, Antisemitismus. Wegweiser durch eine Debatte“:

Ullrichs Broschüre, die kos-
tenlos über die Rosa-Luxemburg-
Stiftung zu beziehen ist, ist für
Einsteiger ebenso nützlich wie für
Menschen, die ihre Meinung über-
prüfen wollen. Die breite Auswahl
an Literatur kann helfen, starre
Denkmuster aufzubrechen. Das
Beste ist: selber darin stöbern.

Kommentierte Bibliografie erschienen: Linke, Nahostkonflikt, Antisemitismus

Ullrich-Linke-Nahostkonflikt-Antisemitismus LINKE, NAHOSTKONFLIKT, ANTISEMITISMUS. WEGWEISER DURCH EINE DEBATTE. EINE KOMMENTIERTE BIBLIOGRAFIE, von Peter Ullrich
(Reihe „Analysen“, Berlin: Rosa-Luxemburg-Stiftung 2012)
„…ein nützliches Hilfsmittel, um sich in der Debatte zurechtzufinden“ (Jens Renner, analyse und kritik)
Seit 1990 ist eine Vielzahl von relevanten Studien und ernsthaften Debattenbeiträgen erschienen, die eine fundierte und kritische Auseinandersetzung mit spezifischen linken Traditionen, ideologischen Erbschaften, Prägungen und grundlegenden Ambivalenzen linker Politik in Hinblick auf den Nahostkonflikt ermöglichen. Diese Broschüre stellt die wichtigsten dieser Beiträge in Form von kurzen Inhaltsangaben und Kommentierungen vor. Weiterlesen